Mit Menstruationsbeschwerden sind Sie nicht allein
Viele Frauen leiden unter Beschwerden während ihrer Menstruation. Sprechen Sie darüber – mit anderen Frauen und Ihrem Frauenarzt! Denn nicht alle Symptome sind normal und müssen hingenommen werden, sondern können auch ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine Gebärmuttererkrankung als Ursache haben.
Blutungsstörungen können Myome als Ursache haben
Bei einer normalen Menstruation verursacht die Blutung keine Beschwerden und hält etwa 4 – 5 (maximal 7) Tage an. In dieser Zeit gehen ca. 50 ml Blut verloren, im Einzelfall können es auch bis zu 80 ml sein, was in etwa 10 vollgesogenen normal großen Tampons gleichkommt.
Man spricht von einer Zyklusstörung oder Zyklusanomalie, wenn die Blutungsdauer, die Blutungshäufigkeit oder die Blutungsstärke vom Normalfall abweichen. Etwa jeder fünfte Besuch beim Frauenarzt und ein Viertel aller gynäkologischen Operationen sind mit einer Zyklusstörung verbunden.
Sollten Sie von Zyklusstörungen betroffen sein, suchen Sie einen Gynäkologen bzw. eine Gynäkologin Ihres Vertrauens auf und lassen Sie die Ursache Ihrer Symptome abklären.
Zyklusstörungen können hormonell bedingt sein, können jedoch auch organische Ursachen, wie eine Gebärmuttererkrankung, haben. Gutartige Geschwulste der Gebärmutter, wie Myome oder Polypen, sind Gebärmuttererkrankungen, die solche Symptome verursachen können.
Zu starke Blutungen
Von einer zu starken Blutung, einer sogenannten Hypermenorrhoe, spricht man bei einem Blutverlust von über 80 ml (= Verbrauch pro Menstruationsblutung von ca. 10 Tampons).
Durch gutartige Geschwülste wie Polypen oder Myome kann die Kontraktion der Gebärmutter und damit die problemlose Ablösung der Gebärmutterschleimhaut behindert werden. Dies resultiert meist in starken Blutungen. Durch den hohen Blutverlust kann es zu einem Mangel an roten Blutkörperchen (Eisenmangelanämie) mit Symptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung kommen.
Ob die Regelblutung zu stark ist, hängt nicht nur von der verlorenen Blutmenge ab, sondern auch vom eigenen Empfinden. Während einige Frauen mit einem größeren Blutverlust gut zurechtkommen und keine Symptome aufzeigen, fühlen sich andere bei einem geringeren Blutverlust unwohl und zeigen Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie Ihre Sorgen mit einem Arzt besprechen, von dem Sie sich ernst genommen fühlen.
Verlängerte und verstärke Regel
Eine verlängerte und gleichzeitig zu starke Regelblutung (>7 Tage, mit einem Blutverlust von über 80 ml insgesamt) wird als Menorrhagie bezeichnet.
Ursache für eine solche verlängerte und verstärkte Regelblutung kann unter anderem die Einnahme von Blutgerinnungsmitteln oder eine Krankheit sein, die die Blutungseigenschaften verändert.
Gynäkologische Ursachen für eine verlängerte Regelblutung können ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut sein. Es ist auch möglich, dass Polypen in der Gebärmutterschleimhaut oder gutartige Wucherungen wie Myome in der Gebärmutter eine verlängerte Blutung verursachen.
Zusatzblutungen
Als Zusatzblutungen werden alle zusätzlich zur normalen Menstruation auftretenden Blutungen bezeichnet. D.h. bei einem 28-Tage Zyklus sind das alle zusätzlich auftretenden Blutungen zwischen dem 8. und 28. Zyklustag. Sollten solche Zusatzblutungen in fast jedem Zyklus auftreten, sollte mit einem Gynäkologen darüber gesprochen werden.
Spotting / Schmierblutung
Auch bei einem regelmäßigen Zyklus kann es zu kleineren Blutungen kommen, die sich meist als dunkle Flecken in der Unterwäsche bemerkbar machen und bei denen man sich mit einer Slip-Einlage behilflich sein kann. Sollten Schmierblutungen häufiger auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Ursachen, wie Hormonschwankungen, abklären zu lassen.
Zu häufige Regel
Zu häufige Regelblutungen, in denen sich der Zyklus auf weniger als 25 Tage verkürzt, können besonders in der Pubertät und kurz vor den Wechseljahren auftreten. Auch durch Stress und psychische Belastungen kann sich der Menstruationszyklus verkürzen.
Normalisiert sich die Häufigkeit der Regelblutung in ruhigeren Phasen nicht, so sollte zur Abklärung ein Frauenarzt aufgesucht werden. Grund für zu häufige Regelblutungen können unter anderem Funktionsstörungen der Eierstöcke, Entzündungen und unterhalb der Schleimhaut sitzende Myome sein. Aufgrund des hohen Blutverlusts bei zu häufigen Regelblutungen kann es zudem zu einer Eisenmangelanämie kommen.
Krämpfe und Schmerzen während der Regel
Die Gebärmutter ist ein Muskel, der sich während der Blutung zusammenzieht. Dadurch können ziehende Schmerzen wahrgenommen werden – auch Rückenschmerzen kurz vor und während der Blutung sind normal.
Starke Schmerzen können jedoch auch eine andere organische Ursache haben: gutartige Geschwülste wie Myome können die normale Kontraktion der Gebärmutter erschweren oder auf die umliegenden Organe drücken und so für Krämpfe oder Schmerzen sorgen.